Das Projekt

Die Auseinandersetzung mit der Ermorderung der europäischen Juden hat nichts von ihrer Aktualität verloren. 1958 hat Erwin Sylvanus das Verbrechen am jüdischen Volk mit „Korczak und die Kinder“ im Deutschen Theater Göttingen zusammen mit Regisseur Heinz Hilpert auf die Bühne gebracht. 1978 wurde es erneut aufgeführt.  Formal und inhaltlich gehörte das Stück damals zu den interessantesten Theaterereignissen nicht nur auf deutschen Bühnen, sondern auch international. Als einer der ersten deutschen Dramatiker thematisierte Sylvanus die Shoa. 1958 erhielt er den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Heute sind Autor und Stück weitgehend in Vergessenheit geraten. Wir setzen uns dafür ein, dasss „Korczak und die Kinder“ erneut aufgeführt wird. Wir beschäftigen uns mit der Biographie von Erwin Sylvanus und mit der Rezeptionsgeschichte seines international  inszenierten Theaterstücks. Uns interessiert insbesondere, wie aus dem jungen Anhänger des Nationalsozialismus ein humanistischer Streiter wurde. Wie stark war der 1917 geborene Sylvanus vom NS kontaminiert? Unter welchen Einflüssen wurde er zu einem modernen Dramatiker?

In Zusammenarbeit mit dem Jungen Theater in Göttingen haben wir am 25.02.2018 das Lüdenscheider Ensemble K mit seiner szenischen Lesung  von „Korczak und die Kinder“ nach Göttingen eingeladen. Wir setzen die Kooperation mit dem Jugnen Theater fort. Geplant ist die Erarbeitung einer Lesung des Theaterstücks.